Mystische Reisen,  Räuchern

Copal aus Mexiko – ein Erfahrungsbericht

Heilkräuter auf dem Markt in Tepoztlán

Ich kenne Copal aus Peru, Guatemala und Mexiko. Seine Farbe kann ganz unterschiedlich sein. In Tepotzlán, in Mexiko, auf dem Markt habe ich Copal Oro und schwarzen Copal erstanden. Und an einem anderen Stand, auf dem immer freitags stadtfindenden Biomarkt, ganz weißen unglaublich reinen, hochschwingenden Copal. Also wenn ihr in Tepoztlán seid, dann versucht auf die Biomärkte zu kommen, sie sind alle zu Fuß vom Zentrum aus erreichbar und finden in verschiedenen Höfen statt. Am besten vor Ort herum fragen.

Die Duftnoten sind bei allen drei Sorten ähnlich, nämlich zart, fruchtig, fast citrusartig und für mich mit wirklich herzöffnenden Erinnerungen durchzogen. Allerdings, je dunkler die Farbe, um so herber der Geruch.

Wie wirkt eine Copal Räucherung?

Als Weihrauch der Mayas wird der Copal als wichtiger Götterbote bei heiligen Zeremonien verräuchert. Sein Maya Name Pom bedeutet soviel wie Gehirn des Himmels. Ist das nicht schön?

Hast Du ihn schon mal geräuchert? Er hebt wahrlich die Stimmung, lässt alles höher schwingen. Er öffnet uns, also die oberen Chakren, aber auch den Herzraum für die Wahrnehmung des Göttlichen. Außerdem kann er uns vor negativen Energien schützen.

Außerdem kann man ihn bei einem Dankbarkeitsritual räuchern oder als Opfergabe. Ebenso als Heilritual für Mutter Erde. Ich persönlich gehe manchmal mit meiner Räucherschale durch meinen ganzen Garten und lasse alle Pflanzen an dem herrlichen Duft teilhaben und räuchere schwächere Pflanzen noch einmal direkt ab. Das bringt einfach eine wunder- und lichtvolle Energie in den Garten.

In Mexiko, in Tepoztlán, konnte ich Copalöl, ein 100% ätherisches Öl von sehr guter Qualität erstehen und benutze dies sehr gerne, wenn ich mich in Menschenmengen, wie auf einem Flughafen bewegen muss. Ich bin sehr feinfühlig und ein paar Tropfen dieses Öls auf meinen Schläfen hilft mir prima, ganz bei mir bleiben zu können, wenn um mich herum alles sehr viel und laut ist. Hier konnte ich die Schutzwirkung ganz wunderbar selbst erfahren.

Teotihuacan, ein Ort wo der Mensch zu Gott wird

Um nach Teotihuacan zu gelangen, muss man leider über Mexico City fahren und dort nicht nur den Bus, sondern auch den Busbahnhof wechseln. Ich mochte die Pyramiden, empfand sie aber nicht so strahlend und eindrucksvoll, wie Monte Albán, westlich von der Stadt Oaxaca. Warum ich hier jetzt über Teotihuacan schreibe ist eigentlich bloß, weil ich hier ein Copal Bäumchen bewundern konnte und weil die Erinnerung an meine Schamanen-Gastfamilie so wunderschön ist.

In Teotihuacan, was übersetzt bedeutet: “Ort, wo der Mensch zu Gott wird”, konnte ich ein paar Tage bei Juan Carlos und seiner Frau Maria wohnen. Beide arbeiten schamanisch, haben jede Menge Hühner, Katzen und drei Hunde, die durch den großen garten tollen dürfen. Ich durfte in einer herrlichen Lehmhütte mit Trockentrenntoilette übernachten. Das erwähne ich, weil mir auffällt, dass es in Deutschland solch eine einfache Möglichkeit, gleich wieder Dünger zu produzieren, anstatt aufwendig zu entsorgen, noch viel zu wenig gibt.

Gerne hätte ich bei Juan Carlos ein Temazcal Ritual mitgemacht, mein Herz ging so auf, als ich ihn trommeln hörte. Eine Temazcal Schwitzhütte nach Maya Tradition dient vor allem der Reinigung, natürlich nicht nur auf körperlicher Ebene. Aber an dem einzig für mich möglichen Abend war er schon ausgebucht. Stattdessen habe ich bei Maria eine wunderbare Massage genossen, mit Blick in den Himmel durch ein Fenster im Dach.

Quetzalcoatl, die leuchtende Schwanzfederschlange

Er ist bei den Tolteken der gefiederte Gott des Windes, der Weisheit und des Lebens. Und nicht zu vergessen, hat er den Kakao als Geschenk mitgebracht. Dieser wird hier in diesem Teil von Mexiko im Cafe de Olla, in einem auf dem offenen Feuer stehenden Tonkrug, verwendet. Cafe de Olla ist also Kaffee mit Kakao und Zimt, wirklich lecker.

An einem der Nachmittage saß ich bei einem Cafe de Olla in Marias Küche. Und obwohl mein Spanisch noch in den Kinderschuhen steckt, verstand ich jedes Wort, als sie mir erklärte, wie sie arbeitet. Sie meditiert für ihre Klienten und ist dabei mit den Großmüttern und Mutter Erde verbunden. Liebe und Verzeihen sind die Hauptinstrumente ihrer Arbeit. Was für wunderschöne Parallelen zu meiner Arbeit und wie einfach ausgedrückt.

Und schaut mal, im Botanischen Garten bei den Pyramiden von Teotihuacan konnte ich sogar ein kleines Copal-Bäumchen entdecken. Der Copal zum Räuchern stammt allerdings nicht von einem speziellen Baum, sondern es gibt viele verschiedene Arten von Balsambaumgewächsen.

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