Auf meinem Weg als Heilerin

Zuallererst, ich wäre nie auf die Idee gekommen, mich als Heilerin zu bezeichnen. Vor einigen Jahren nannte mich eine Klientin zum ersten Mal so und ich wiegelte lächelnd ab. Mittlerweile hörte ich es öfter: “You are a true Healer.” Ich schmunzel immer noch, aber es ist mehr so ein wohliges Gefühl, denn diese Annahme meiner KlientInnen zeigt mir, dass ich wohl etwas richtig mache in meiner Arbeit.

Spriritual Healing

Aber was mache ich eigentlich? Ich versuche es mal aus meiner Sicht zu beschreiben. Wir reden – meine Augen sind geschlossen – und ich darf in Dein Inneres schauen. Für einen kurzen Moment darf ich Dich sehen und dadurch begleiten, Dich selber zu sehen. In Wahrheit, mit Erkenntnis und Klarheit. Da können schon mal Tränen fließen. Tränen des Schmerzes, Tränen der Erleichterung, Tränen der Erkenntnis. Und dann wird meist gelacht, erlösend, befreiend, Leichtigkeit, pure Freude oder Liebe erhellt Dich plötzlich. Dadurch, dass ich Dich sehen darf, kannst Du Dich selbst sehen und so geschieht Heilung.

Nach diesem Prozess, der in unserer Sitzung (Spiritual Healing) beginnt und manchmal noch Tagen andauert, wirst Du merken, wie Altes abfließt. Neues darf sich in Dir installieren, Liebe und Kraft, Selbstvertrauen und ein Leuchten sich in Dir ausbreiten. Es wird Dich zum Hochschwingen bringen. Du wirst bemerken, wie sich Dein Alltag, Dein persönliches Leben und Deine Umstände verändern werden. Du schwingst auf einem anderen Energieniveau und beginnst andere Dinge/ Menschen/ Situationen in Dein Leben zu ziehen als vorher. Zum Beispiel habe ich mit einer Klientin an ihrem Wunsch eine Beziehung zu führen gearbeitet, alte Glaubensmuster wurden verändert, sie sah sich in einem neuen Licht. Und ein paar Tage später traf sie “Ihn”. Ja, wenn man die richtigen Glaubenssätze und Themen erwischt, ist es manchmal wie Zaubern.

Ein Räucherritual

Ein paar persönliche Meilensteine auf meinem Weg. Heute (2021) bin ich 47 Jahre alt und ich liebe mein Alter und auch das älter werden. Ich liebe mein Leben, das ist glaube ich der Punkt. Dieses Jahr habe ich meine blonde Mähne bei einem Räucherritual zu Sonnenaufgang an einem zugefrorenen See in Brandenburg, zu einem grauen Kurzhaarschnitt rasiert, der nun langsam wieder wachsen darf. Dahinter steht der Eintritt in meine persönliche Lebensphase als reife Frau (Yeah!). Hin zu mehr Natürlichkeit und noch mehr: “nur noch das tun, was ich wirklich will”. Ich meine, dass es viel zu wenig Rituale in unserer Gesellschaft gibt. Viel zu wenig Wertschätzung für die jeweiligen Lebensphasen, in denen wir uns befinden (wie schwer haben es einige Jugendliche in ihrer Pubertät, weil niemand sie mehr an die Hand nimmt und die Eltern oft nicht die richtigen sind). Bei vielen meiner KlientInnen gab es zu wenig Wertschätzung für das, was sie jeweils gerade sind und leisten. Das sehe ich auch als meine Aufgabe, all den Menschen, die zu mir zu kommen zu spiegeln, welch wunderbare Wesen sie sind. Sie daran zu erinnern, dass wir alle immer hochschwingen dürfen und dass es keinen Grund für Angst, Frust, Hass, Trauer, Leid, Sorgen, Widerstand, ein Sich-klein-fühlen oder Schmerz gibt. Du bist richtig! Einfach nur, weil Du bist!

Indien

Meine NaturVerbundenheit und ich meine damit diese Verbundenheit zu der Kraft, die uns alle durchfließt, hat sich damals in Indien entfalten dürfen. Neun Monate durfte ich durch dieses magische Land streifen. Da war ich Anfang 20, hatte 10 Dollar pro Tag und der Sternenhimmel war mein Zeltdach. Ich durfte viele, viele Nächte am Strand, am Fluss, im Sand und auf Felsen draußen schlafen. Dort unter dem indischen Sternenhimmel ist mein Urvertrauen gewachsen, was sich nun auch nicht mehr erschüttern lässt. Darum sehe ich es auch als meine Aufgabe, Dir dieses Gefühl weiterzugeben. Dich darin zu unterstützen, Dich wieder an Dein Urvertrauen anzubinden und Dich dort anzudocken, wo immer alles gut ist oder nur noch Liebe fließt.

Adoption

Ein ganz persönliches Lebensthema, dass ich auflösen durfte, ist das Nicht-Willkommen-sein. Ich bin als Baby mit 10 Tagen adoptiert worden. Dies hat sich zwar am Ende zu einer wundervollen Geschichte mit zwei Müttern und zwei Vätern entwickelt, aber dieses Nicht-Willkommen-sein-Gefühl ist über Jahrzehnte sehr hartnäckig gewesen. Ich habe diese Erfahrung wiedergefunden bei vielen meiner KlientInnen, die nicht bei Eltern aufwuchsen, die sie annehmen konnten wie sie sind. Oder auch bei KlientInnen, die in zwei Heimatkulturen aufwuchsen, weil ihre Eltern eingewandert sind, sich aber in keiner 100% daheim fühlen.

Meine Ausbildungen und Weiterbildungen kannst Du meinem Lebenslauf entnehmen. Aber im Grunde war es das Leben selbst, meine Reisen und dann die vielen, vielen Klienten mit denen ich arbeiten durfte. Im Grunde waren all meine KlientInnen auch meine Lehrer/Lehrerinnen. Vielen, vielen Dank Euch! Jahrzehnte lang habe ich mich als Suchende empfunden. In Indien, Asien, Südamerika, Sibirien, abseits der Pfade, in wilder Natur, auf der Suche nach wirklichen Begegnungen und am liebsten dort, wo keine Autos mehr hin kommen (Mein Reiseblog: https://www.bewusstwandlerin.de).

Am Ende habe ich dann das Leuchten in mir gefunden und nicht im Außen. Fakt ist einfach, ich wusste nie wonach genau ich suchen sollte, bis ich irgendwann feststellte, dass das, was ich da in mir gefunden habe, wohl das ist, was ich immer gesucht hatte.

Mein Seelenfunken zeigt sich

Vor einigen Jahren saß ich mit meinem Sohn in so einem riesigen zweistöckigen Flugzeug über dem Pazifik Richtung Nicaragua, als plötzlich die Elektronik ausfiel. Es roch nach Rauch. Wenn ihr schon mal in einer Situation ward, die bedrohlich war, dann kennt ihr das vielleicht, dass die Menschen eigentümlich ruhig werden. Eine Art eingefrorene Stimmung mit schweißnassen Händen, die hatte ich zumindest, hatte sich über die Sitzreihen hinweg ausgebreitet. Die aufgeregten Stewardessen, die den Gang hinunterliefen, sorgten auch nicht gerade für eine entspanntere Stimmung. 1000 Gedanken schossen mir durch den Kopf. Ganz besonders aber, wie ich denn nur meinen Sohn in diese Lage bringen konnte. Er war doch erst 12 Jahre alt zu dem Zeitpunkt, wo er noch sein ganzes Leben vor sich hatte. Aber dann schwenkte ich um. Eine Ruhe machte sich in mir breit. Mein Seelenfunken, dieses Leuchten, welches jeder in seinem Herzen trägt und den wir durch all unsere Leben bei uns haben, wuchs zu einer unglaublichen Stärke und Größe an. In dieser Kraft beschloss ich nun, auch einen möglichen Absturz, zu einem erlebenswerten Erlebnis zu machen. So wurde ich ganz ruhig und war einfach nur noch im jetzigen Moment mit meinem Sohn. Nach einer Ewigkeit kam dann irgendwann die erlösende Durchsage, dass ein Sitz im oberen Stock gebrannt hätte, dies aber nun unter Kontrolle sei. Durch dieses Erlebnis zeigte sich mir mein Seelenfunken so deutlich, wie nie zuvor.

Ich denke, dass jedes Leben solche oder ähnlich intensive Situationen parat hält, um uns eben mit diesem Kraftort in uns zu verbinden. Manchmal vielleicht, wenn ein geliebtes Tier oder unsere Eltern oder Großeltern sterben. Oder bei einem Unfall oder einem anderen traumatischen Ereignis. Natürlich kann es auch ein schönes Ereignis sein, wie eine Geburt oder eine Bergbesteigung. Wenn wir diesen Erlebnissen mit Offenheit begegnen, dann haben all diese besonderen Ereignisse eigentlich nur eine Aufgabe für uns: uns unseren eigenen, tief im Inneren liegenden, unvergänglichen Kraftort zu zeigen.

Die Geschichte über Bonita

Hier noch ein für mich so unglaublich wundervolles Ereignis. Wir hatten einen Hund. Unsere Bonita aus Spanien, so eine weiß-braune, ganz schlanke, stolze, fast hochnäsige, freiheitsliebende Podencohündin. Irgendwann im hohen Alter war ihr Rücken steif und sie zog ein Bein nach. Sie erhielt all die Unterstützung, die alte Damen dann eben so brauchen. Wir waren bei meinem leiblichen Vater in Süddeutschland, als wir uns wegen einem heftigen Regenschauer in den Camper zurückzogen. Nach dem Regen wollten wir wieder raus und da konnte sie plötzlich nicht mehr stehen. Etwas in ihr war zusammengebrochen, ich vermute es waren die Nierchen, die versagten. Ich hielt sie die ganze Nacht in meinen Armen und am nächsten Morgen gingen wir zum Einschläfern zum Tierarzt. Es war das Beste für sie. Ich war traurig, sehr sogar, aber auch neugierig, wie es ist, wenn so ein wundervolles Wesen den Körper verlässt. Und ich nahm es war, ich konnte den Moment wahrnehmen, wie ihr Seelchen aus der kleinen hellbraunen Blässe an ihrem Kopf austrat. Und dann hing sie unter der Praxisdecke. Ich weiß nicht wie lange, aber wir gingen vor ihr raus. Ihr Hundekörper war dann auch nicht mehr sie, der war nur noch eine Hülle.

Aber jetzt kommt das eigentliche Geschenk, was diese tolle Hündin für mich hatte. Auf der etwa 800 Kilometer langen Rückfahrt nach Berlin, hatte ich genügend Zeit, meinen Tränen freien Lauf zu lassen. Die Geschwindigkeit auf der Autobahn half mir bei der Trauerarbeit. Und dann hatte ich plötzlich eine Idee: ob ich sie wohl noch spüren könnte? Und da war sie wieder, dieselbe Energie, die ich unter der Praxisdecke hatte spüren können. Bonitas Seelenfunken. Ich sprach mit ihr, bedankte mich und dann hatte ich noch eine Frage an sie: “Wo bist Du denn jetzt?” Und als Antwort zeigte sie mir eine riesige Wolke mit unzähligen, Millionen Seelenfunken. Mir entfuhr ein: “Oh wow! Was ist denn das?” Und sie sagte zu mir: “Das ist der Motor der Erde.” Seitdem habe ich ein so unglaublich schönes Gefühl zu dem, was uns nach dem Ablegen unserer körperlichen Hülle erwartet. Ich möchte in diesem Leben zwar noch so einiges erfahren, machen und erleben aber dann, dann freue ich mich so sehr auf diese Wolke und wieder ein Teil des Motors der Erde zu werden…

Vielen Dank für das Teilen dürfen meiner Geschichte, Deine Birgit Strauch